M. Thurner erschlie�t in seiner Studie das Denken des Nicolaus Cusanus als den Versuch, die christliche Glaubenserfahrung Gottes als des offenbaren Geheimnisses philosophisch zu vermitteln. In vier Schritten erweist sich die Offenbarungsthematik dabei als universaler Interpretationsschl�ssel f�r das cusanische Denken: Die innere Widerspr�chlichkeit der Glaubenserfahrung eines zugleich verborgenen wie offenbaren Gottes wird zun�chst als jenes Grundproblem identifiziert, zu dessen L�sung das philosophische Denken bei Cusanus urspr�nglich hervorgeht. In ihrer Selbstreflexion entdeckt die Vernunft sodann, da� das Suchen und Finden der Offenbarkeit des im Glauben angenommenen Geheimnisses Gottes ihre urspr�ngliche Bestimmung ist. Das Offenbarungshandeln Gottes wird so als die Mitteilung der Erm�glichungsbedingungen daf�r einsehbar, da� die endliche Vernunft dieses ihr unendliches Ziel erreichen kann. Die extramentale Wirklichkeit, das nat�rliche Erkenntnislicht, die biblische Offenbarung mit ihrer Erf�llung in Jesus Christus und die eschatologische Vollendung lassen sich dann als die Offenbarkeitsdimensionen des g�ttlichen Geheimnisses interpretieren. In der trinitarischen Selbstdefinition des in allem Sein und Erkennen vorausgesetzten Prinzips des "Nicht-Anderen" begreift Cusanus schlie�lich Geheimnis und Offenbarkeit als sich gegenseitig implizierende Wesensbestimmungen.
Pages
500
Format
ebook
Publisher
Walter de Gruyter
Release
December 02, 2011
ISBN
3050056134
ISBN 13
9783050056135
Gott ALS Das Offenbare Geheimnis Nach Nikolaus Von Kues
M. Thurner erschlie�t in seiner Studie das Denken des Nicolaus Cusanus als den Versuch, die christliche Glaubenserfahrung Gottes als des offenbaren Geheimnisses philosophisch zu vermitteln. In vier Schritten erweist sich die Offenbarungsthematik dabei als universaler Interpretationsschl�ssel f�r das cusanische Denken: Die innere Widerspr�chlichkeit der Glaubenserfahrung eines zugleich verborgenen wie offenbaren Gottes wird zun�chst als jenes Grundproblem identifiziert, zu dessen L�sung das philosophische Denken bei Cusanus urspr�nglich hervorgeht. In ihrer Selbstreflexion entdeckt die Vernunft sodann, da� das Suchen und Finden der Offenbarkeit des im Glauben angenommenen Geheimnisses Gottes ihre urspr�ngliche Bestimmung ist. Das Offenbarungshandeln Gottes wird so als die Mitteilung der Erm�glichungsbedingungen daf�r einsehbar, da� die endliche Vernunft dieses ihr unendliches Ziel erreichen kann. Die extramentale Wirklichkeit, das nat�rliche Erkenntnislicht, die biblische Offenbarung mit ihrer Erf�llung in Jesus Christus und die eschatologische Vollendung lassen sich dann als die Offenbarkeitsdimensionen des g�ttlichen Geheimnisses interpretieren. In der trinitarischen Selbstdefinition des in allem Sein und Erkennen vorausgesetzten Prinzips des "Nicht-Anderen" begreift Cusanus schlie�lich Geheimnis und Offenbarkeit als sich gegenseitig implizierende Wesensbestimmungen.