Er ist wieder da. Einfach so. Der kleine Prinz. Auf einer einsamen Insel mitten im Meer wird er vom Ich-Erzähler, der dort gestrandet ist, angetroffen. Und der berichtet dem Autor des Original-Prinzen, dem "lieben Herrn Saint-Exupéry", von seiner einnehmenden Begegnung. Jean-Pierre Davidts erfindet den Prinzen nicht neu, er schreibt seine Geschichte, seine naive und doch tief philosophische Suche nur weiter. Gewiss ist er nicht so vermessen, sein Vorbild überflügeln zu wollen. Dazu ist das Original umhüllt von zu dichtem glänzenden Zaubergeflecht, umwoben von zu viel bittersüßem dunklen Sehnen. Auch hat die Erde, auf die der kleine Prinz nach fünfzig Jahren zurückkehrt, keinen Platz mehr für solche Dichte, solch Intensität. Hier geht es zur Sache. Der kleine Prinz, auf der Suche nach einem Tigerjäger, muss u.a. den Ansichten von fanatischen Ökologen und einem Werbefachmann für überflüssige Dinge lauschen. Allen Stimmen auf dieser Kassette verleiht Philipp Schepmann ansprechende Lebendigkeit. Der versierte Rundfunk- und Synchronsprecher versteht es, den eigenen Ton dieses neuen Prinzen herauszuarbeiten. Seine freundlich bemühte Art als Ich-Erzähler klingt fast schon irritierend liebenswürdig im Ohr und zeigt dadurch doch nur, wie sehr sich unsere Welt vom respektvollen Miteinander abgewandt hat. Ob als Statistiker, Bürokrat, verbohrter Intoleranter oder zaghaftes, verspieltes Mädchen, Schepmann ist stets überzeugend und kommt dabei ohne jedes schmückende Beiwerk wie Musik oder Geräusche aus. Saint-Exupéry-Fans können zu Recht bedauern, dass dies nicht der alte kleine Prinz ist, aber dieser neue kleine Prinz ist der unsere. 96 Minuten Hörgenuss, die in fünfzig Jahren vielleicht jemandem zum nächsten kleinen Prinzen inspirieren. --Anne Hauschild
Er ist wieder da. Einfach so. Der kleine Prinz. Auf einer einsamen Insel mitten im Meer wird er vom Ich-Erzähler, der dort gestrandet ist, angetroffen. Und der berichtet dem Autor des Original-Prinzen, dem "lieben Herrn Saint-Exupéry", von seiner einnehmenden Begegnung. Jean-Pierre Davidts erfindet den Prinzen nicht neu, er schreibt seine Geschichte, seine naive und doch tief philosophische Suche nur weiter. Gewiss ist er nicht so vermessen, sein Vorbild überflügeln zu wollen. Dazu ist das Original umhüllt von zu dichtem glänzenden Zaubergeflecht, umwoben von zu viel bittersüßem dunklen Sehnen. Auch hat die Erde, auf die der kleine Prinz nach fünfzig Jahren zurückkehrt, keinen Platz mehr für solche Dichte, solch Intensität. Hier geht es zur Sache. Der kleine Prinz, auf der Suche nach einem Tigerjäger, muss u.a. den Ansichten von fanatischen Ökologen und einem Werbefachmann für überflüssige Dinge lauschen. Allen Stimmen auf dieser Kassette verleiht Philipp Schepmann ansprechende Lebendigkeit. Der versierte Rundfunk- und Synchronsprecher versteht es, den eigenen Ton dieses neuen Prinzen herauszuarbeiten. Seine freundlich bemühte Art als Ich-Erzähler klingt fast schon irritierend liebenswürdig im Ohr und zeigt dadurch doch nur, wie sehr sich unsere Welt vom respektvollen Miteinander abgewandt hat. Ob als Statistiker, Bürokrat, verbohrter Intoleranter oder zaghaftes, verspieltes Mädchen, Schepmann ist stets überzeugend und kommt dabei ohne jedes schmückende Beiwerk wie Musik oder Geräusche aus. Saint-Exupéry-Fans können zu Recht bedauern, dass dies nicht der alte kleine Prinz ist, aber dieser neue kleine Prinz ist der unsere. 96 Minuten Hörgenuss, die in fünfzig Jahren vielleicht jemandem zum nächsten kleinen Prinzen inspirieren. --Anne Hauschild