Ludwig Rubiner , Lyriker, Dramatiker, Publizist, einer der Wortführer des "linken Expressionismus", ist bisher weithin unbekannt geblieben. Er wird hier zum erstenmal mit einer umfangreichen Werkauswahl der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Rubiners Werk ist nicht nur von historischem Interesse; seine Gedichte, Glossen, Polemiken und Kritiken überzeugen noch immer durch ihre Unbedingtheit und Unmittelbarkeit. Sein Ziel, eine "Gestaltung der produktiven Menschengemeinschaft über alle Länder hin", seine Postulierung eines "wirklich schöpferischen Lebens", hat nach wie vor Gültigkeit. Rubiners Kritik richtete sich gegen eine restaurative Kunst und mündete in der Bejahung einer sozialkritischen Literatur. Indem er das scheinbar unpolitische "reine Kunstwerk" bloßstellte, prägte er die Maxime: "Politik ist die Veröffentlichung unserer sittlichen Absichten." Konsequent bekannte sich Rubiner zur "Realität der Novembertage 1917 und 1918, da die menschliche Sprache die Ideen 'Sowjets' und 'Räte' als neue, mächtige Selbstverständlichkeit über die Länder warf".
Language
German
Pages
384
Format
Paperback
Publisher
Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig
Release
May 11, 1976
Der Dichter greift in die Politik. Ausgewählte Werke 1908-1919
Ludwig Rubiner , Lyriker, Dramatiker, Publizist, einer der Wortführer des "linken Expressionismus", ist bisher weithin unbekannt geblieben. Er wird hier zum erstenmal mit einer umfangreichen Werkauswahl der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Rubiners Werk ist nicht nur von historischem Interesse; seine Gedichte, Glossen, Polemiken und Kritiken überzeugen noch immer durch ihre Unbedingtheit und Unmittelbarkeit. Sein Ziel, eine "Gestaltung der produktiven Menschengemeinschaft über alle Länder hin", seine Postulierung eines "wirklich schöpferischen Lebens", hat nach wie vor Gültigkeit. Rubiners Kritik richtete sich gegen eine restaurative Kunst und mündete in der Bejahung einer sozialkritischen Literatur. Indem er das scheinbar unpolitische "reine Kunstwerk" bloßstellte, prägte er die Maxime: "Politik ist die Veröffentlichung unserer sittlichen Absichten." Konsequent bekannte sich Rubiner zur "Realität der Novembertage 1917 und 1918, da die menschliche Sprache die Ideen 'Sowjets' und 'Räte' als neue, mächtige Selbstverständlichkeit über die Länder warf".