Das Unbehagen am pathetischen »Ich liebe dich« ist dasselbe wie etwa am Wort »Beziehung«: Der Markt der Liebe ist in der westlichen Welt laut genug, um wesentliche Aspekte der Liebe, wie sie sich im Lauf der Geschichte bereits gezeigt haben, zu übertönen. François Jullien entwickelt nun einen Begriff der »Intimität« gegenüber dem der Liebe und die Idee einer zweiten, anderen Liebe, sogar eines zweiten, anderen Lebens, eines »seconde vie«, das in der Ab- lösung von den Wichtigkeiten und Besorgnissen des bisherigen entstehen kann. In einer »De-Koinzi- denz« zu den Anforderungen des bisherigen Lebens entstehen Möglichkeiten, das »Un-Erhörte« wahr- zunehmen. Julliens Theorien wurden in ihren einzelnen Ausarbeitungen in viele Sprachen übersetzt. Ihre Verbindung in diesem Bändchen macht den Grundzug und den inneren Zusammenhang des Jullien’schen Denkens erkennbar.
Language
German
Pages
53
Format
Paperback
Publisher
Turia + Kant
Release
November 01, 2020
ISBN
3851329848
ISBN 13
9783851329841
Warum man nicht mehr »ich liebe dich« sagen sollte
Das Unbehagen am pathetischen »Ich liebe dich« ist dasselbe wie etwa am Wort »Beziehung«: Der Markt der Liebe ist in der westlichen Welt laut genug, um wesentliche Aspekte der Liebe, wie sie sich im Lauf der Geschichte bereits gezeigt haben, zu übertönen. François Jullien entwickelt nun einen Begriff der »Intimität« gegenüber dem der Liebe und die Idee einer zweiten, anderen Liebe, sogar eines zweiten, anderen Lebens, eines »seconde vie«, das in der Ab- lösung von den Wichtigkeiten und Besorgnissen des bisherigen entstehen kann. In einer »De-Koinzi- denz« zu den Anforderungen des bisherigen Lebens entstehen Möglichkeiten, das »Un-Erhörte« wahr- zunehmen. Julliens Theorien wurden in ihren einzelnen Ausarbeitungen in viele Sprachen übersetzt. Ihre Verbindung in diesem Bändchen macht den Grundzug und den inneren Zusammenhang des Jullien’schen Denkens erkennbar.