Joachim Camerarius d. J. , der N�rnberger Mediziner und Botaniker, stand mit vielen Vertretern seiner Fachgebiete in gelehrtem Briefverkehr und pflegte als Lutheraner auch mit katholischen und calvinistischen Gelehrten den Gedankenaustausch. In seinem vierb�ndig, 1595-1605 erschienenen Emblemwerk ging er von seinen reichen empirischen Erfahrungen in der Biologie aus. Es machte ihn zu einer europ�ischen Autorit�t in der Emblematik. Etwa zeitgleich begann er, eine konkurrierende Konzeption emblematischer Weltdeutung zu verwirklichen: In den hier erstmals edierten, 1587 abgeschlossenen Emblemen, die ebenfalls vorwiegend von Pflanzen und Tieren ausgehen, legt Camerarius eine moralisch-religi�se Weltdeutung vor, in die neben �lteren Traditionen auch Vorgaben der Impresenkunst integriert werden und Reflexe zeitgen�ssischer konfessioneller Auseinandersetzungen sichtbar werden. Als Adressat des Widmungsfragments konnte der junge humanistisch gepr�gte Bamberger Bischof Ernst von Mengersdorf identifiziert werden. Im Kommentar wird jetzt der Versuch unternommen, Traditionen, Intentionen und erzielte Wirkungen - in Literatur und bildender Kunst - nachzuweisen. Damit wird diese fr�heste gro�e Emblemhandschrift, die zugleich eines der ersten von einem deutschen Autor verfassten Emblemwerke ist, der Erforschung der vom Sp�thumanismus getragenen emblematischen Weltdeutungen zug�nglich gemacht.
Pages
661
Format
ebook
Publisher
de Gruyter
Release
September 04, 2009
ISBN
3484971592
ISBN 13
9783484971592
Symbola Et Emblemata Tam Moralia Quam Sacra: Die Handschriftlichen Embleme Von 1587
Joachim Camerarius d. J. , der N�rnberger Mediziner und Botaniker, stand mit vielen Vertretern seiner Fachgebiete in gelehrtem Briefverkehr und pflegte als Lutheraner auch mit katholischen und calvinistischen Gelehrten den Gedankenaustausch. In seinem vierb�ndig, 1595-1605 erschienenen Emblemwerk ging er von seinen reichen empirischen Erfahrungen in der Biologie aus. Es machte ihn zu einer europ�ischen Autorit�t in der Emblematik. Etwa zeitgleich begann er, eine konkurrierende Konzeption emblematischer Weltdeutung zu verwirklichen: In den hier erstmals edierten, 1587 abgeschlossenen Emblemen, die ebenfalls vorwiegend von Pflanzen und Tieren ausgehen, legt Camerarius eine moralisch-religi�se Weltdeutung vor, in die neben �lteren Traditionen auch Vorgaben der Impresenkunst integriert werden und Reflexe zeitgen�ssischer konfessioneller Auseinandersetzungen sichtbar werden. Als Adressat des Widmungsfragments konnte der junge humanistisch gepr�gte Bamberger Bischof Ernst von Mengersdorf identifiziert werden. Im Kommentar wird jetzt der Versuch unternommen, Traditionen, Intentionen und erzielte Wirkungen - in Literatur und bildender Kunst - nachzuweisen. Damit wird diese fr�heste gro�e Emblemhandschrift, die zugleich eines der ersten von einem deutschen Autor verfassten Emblemwerke ist, der Erforschung der vom Sp�thumanismus getragenen emblematischen Weltdeutungen zug�nglich gemacht.