Auf etwa 130 schwedischen Runensteinen der Wikingerzeit taucht neben der Gedenkinschrift ein stilisierter Vierf��ler auf. "Das gro�e Tier" ist meist als christlich-aristokratisches Herrschaftszeichen, als L�we, Drache oder Greif angesprochen worden. Impressionistische Deutungsvorschl�ge und differierende Herkunftstheorien pr�gen die Forschungsgeschichte. Im vorliegenden Band wird das Material erstmals vollst�ndig gesammelt und unter Anwendung des panofskyschen Dreistufenmodells gedeutet. Eine vor-ikonografische Beschreibung der anatomischen Merkmale und Bildkontexte erm�glicht die sichere Bestimmung des Vierbeiners als Raubtier, das in variierenden Graden der Stilisierung, Ausf�hrlichkeit und Qualit�t in Erscheinung tritt. Vor dem Hintergrund christlich-kontinentaler und -insularer Bildkonventionen wird auf den Runensteinen eine bislang unerkannte Fesselungs- und Bannungsikonografie erschlie�bar. Auf Grundlage zahlreicher Schrift- und Bildzeugnisse kann der gebannte Runenstein-Vierbeiner sowohl christlich- als auch vorchristlich-mythologischen Vorstellungen - Fenriswolf und H�llenhund - zugeordnet werden. Die Darstellung des gebannten Endzeitd�mons korrespondiert mit den zentralen eschatologischen Anliegen der christlichen Runensteine. Christlich-pagane Analogien konnten gezielt funktionalisiert und in den Dienst der Mission gestellt werden. Zudem scheinen die D�monenbilder im Sinne eines Analogiebildzaubers wirken und gem�� des Exorzismusberichtes des Matth�usevangeliums ihresgleichen abwehren zu sollen: "Satanas Satanam eicit."
Pages
382
Format
ebook
Publisher
de Gruyter
Release
December 23, 2010
ISBN
3110227436
ISBN 13
9783110227437
Vierbeinerdarstellungen Auf Schwedischen Runensteinen: Studien Zur Nordgermanischen Tier- Und Fesselungsikonografie
Auf etwa 130 schwedischen Runensteinen der Wikingerzeit taucht neben der Gedenkinschrift ein stilisierter Vierf��ler auf. "Das gro�e Tier" ist meist als christlich-aristokratisches Herrschaftszeichen, als L�we, Drache oder Greif angesprochen worden. Impressionistische Deutungsvorschl�ge und differierende Herkunftstheorien pr�gen die Forschungsgeschichte. Im vorliegenden Band wird das Material erstmals vollst�ndig gesammelt und unter Anwendung des panofskyschen Dreistufenmodells gedeutet. Eine vor-ikonografische Beschreibung der anatomischen Merkmale und Bildkontexte erm�glicht die sichere Bestimmung des Vierbeiners als Raubtier, das in variierenden Graden der Stilisierung, Ausf�hrlichkeit und Qualit�t in Erscheinung tritt. Vor dem Hintergrund christlich-kontinentaler und -insularer Bildkonventionen wird auf den Runensteinen eine bislang unerkannte Fesselungs- und Bannungsikonografie erschlie�bar. Auf Grundlage zahlreicher Schrift- und Bildzeugnisse kann der gebannte Runenstein-Vierbeiner sowohl christlich- als auch vorchristlich-mythologischen Vorstellungen - Fenriswolf und H�llenhund - zugeordnet werden. Die Darstellung des gebannten Endzeitd�mons korrespondiert mit den zentralen eschatologischen Anliegen der christlichen Runensteine. Christlich-pagane Analogien konnten gezielt funktionalisiert und in den Dienst der Mission gestellt werden. Zudem scheinen die D�monenbilder im Sinne eines Analogiebildzaubers wirken und gem�� des Exorzismusberichtes des Matth�usevangeliums ihresgleichen abwehren zu sollen: "Satanas Satanam eicit."